festival contre le racisme Bamberg 2024

Wie rassistisch ist Bayern?

fclr Bamberg 2024

Das festival contre le racisme (fclr) ist eine deutschlandweite Kampagne gegen Diskriminierung, Rassismus, Xenophobie und Ausländerfeindlichkeit. Studierende deutscher Hochschulen organisieren in diesem Rahmen ein Festival mit Beiträgen aus Kunst, Kultur und Bildung.

KIBA organisiert das fclr in Bamberg seit 2013 ehrenamtlich. Das Festival wird ausschließlich über Spenden von Organisationen und Einzelpersonen finanziert. Das Festival ist für alle frei und gratis zugänglich.

Das Festival wird dieses Jahr am 25. und 27. Oktober stattfinden. An den Tagen wird es mehrere Vorträge und Workshops geben. Am Abend wird es jeweils ein Konzert mit verschiedenen Bands und Künster*innen geben.

Dieses Jahr ist das Thema des Festivals in Bamberg: Wie rassistisch ist Bayern?

Rassismus ist überall.
Im Stadion, auf der Straße, in der Politik, im Alltag.
Auch und vielleicht besonders in Bayern.
Aber wie viel? Wie äußert sich das? Und was können wir dagegen tun?

Betroffene und Expert*innen geben uns in Vorträgen und Workshops Einblicke in die aktuelle Situation in Bayern und stellen Lösungsvorschläge vor.

Vorträge & Workshops

Die Situation von queeren Geflüchteten in Bayern (Augsburger Flüchtlingsrat)

Die Voraussetzungen für ein selbstbestimmtes Leben geflüchteter Menschen in Deutschland werden immer schwieriger. Falls Menschen es in Zukunft überhaupt noch in die Festung Europa schaffen, wird ihnen gesellschaftliche Teilhabe spätestens dann durch die Verschärfung von Gesetzen oder menschenfeindlichen Instrumenten, wie das Einführen von Bezahlkarten, verwehrt. Die systematische Ausgrenzung ist vor allem für mehrfachdiskriminierte Personengruppen fast unüberwindbar. Hier wollen wir den Fokus auf queere Geflüchtete legen, für die kaum Unterstützungsstrukturen vor Ort vorhanden sind, was enorme Auswirkungen auf deren Alltag - und damit ihr emotionales und körperliches Befinden – hat.

Rechte Szene in Bayern (Dominik Sauerer – Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus)

„Die Extreme Rechte in Bayern – und was wir dagegen tun können oder müssen“

Auch wenn sie sich aktuell in & hinter der AfD als ihren parlamentarischen Arm versammelt, ist die Extreme Rechte kein einheitlicher Block, sie besteht aus verschiedenen Strömungen, Organisationen und konkreten Akteuren. Was macht sie ideologisch aus? Welche Strukturen und Akteure sind in Bamberg, Nordbayern und darüber hinaus besonders wichtig? Wer ist mit wem vernetzt? Welche Gefahren gehen von ihnen aus? Wie können Gesellschaft und Politik darauf reagieren? Und zuletzt: Was kann eine progressive Zivilgesellschaft ihr entgegensetzen?

Der Vortrag geht diesen Fragen nach und schafft einen Raum für Austausch und Diskussionen.

Institutioneller Rassismus (Georgiana Banita)

Dieser Vortag entfällt leider. Wir bemühen uns um einen Nachholtermin und halten euch hier und auf Instagram auf dem Laufenden!

Phantombilder. Die Polizei und der verdächtige Fremde

George Floyd. Achidi John. Christy Schwundeck. Drei von viel zu vielen Opfern tödlicher Polizeigewalt. Sie sind Schwarz, migrantisch, oder weichen auf andere Weise von der Norm ab. Das Phantombild als Stereotyp war schon immer Fundament des Generalverdachts, die Abwehr des »verdächtigen Fremden« Logik der Polizeiarbeit. Georgiana Banita entfaltet eine umfassende und erschreckende Kulturgeschichte der polizeilichen Verdachtsschöpfung.

Workshop "Augen auf – Rassismus und Diskriminierung unter der Lupe" (MEETeinader Bamberg)

Wir sind alle gleich, aber einige sind gleicher als andere. Das Projekt „MEETeinader“ läd ein, Privilegien und Ungleichheiten in unserer Gesellschaft hautnah zu erleben. Versetzt euch in die Lebensrealität unterschiedlicher Menschen in Deutschland hinein und erfahrt „am eigenen Leib“, wie Herkunft, sozialer Status, Ethnie oder auch körperliche und mentale Gesundheit unsere Chancen im Alltag beeinflussen.

Im Anschluss an diese körperliche Erfahrung haben wir die Möglichkeit, mit Teilnehmenden des Integrationsprojekts „MEETeinander“ zu diskutieren, und durch den Erfahrungsaustausch Verständnis für die Herausforderungen von Rassismus und Diskriminierung betroffenen Personen zu entwickeln.

Zusammen macht es mehr Spaß!

Konzerte

Achtung: geänderte Einlasszeiten

Freitag 25.10.

Doors: 18:30 - Johanniskapelle

The Overloaders

The Overloaders kommen aus Bamberg und spielen Surf Musik in ihrer klassischen Form – ohne Gesang. Infiziert vom Gitarrensound früher Surfbands, gleichzeitig beeinflusst von vielen Filmmelodien alter Science Fiction-, Western- und Roadmovies, hat sich die Band im Spätsommer 2022 zusammengefunden, um ihre eigene Interpretation dieses zeitlosen Musikstils zum Ausdruck zu bringen. The Overloaders durften bereits mit sehr geschätzten Zeitgenossen wie Jancee Pornick Casino, The Hawaiians und Surfer Joe gemeinsame Shows bestreiten.

Im April 2024 wurden elf Stücke für das erste Album „The Overloaders“ live im Übungsraum eingespielt und im Juni 2024 abgemischt und gemastert. Der Tonträger ist seit Juli 2024 als Audiokassette und als CD jeweils mit Download-Code bei der Bandadresse erhältlich.

east german beauties

Das wichtigste Ravepunkkollektiv der ganzen Zone kämpft wo es nur kann gegen langweilig-überteuerte Szenekneipen, eklige Punker, Straight Edger und deren Verbündete (also gegen alle die den Ostdeutschlandlifestyle nicht fahren wollen). Die east german beauties mobilisieren die Massen mit ihrer eindrucksvollen Propagandamaschine aus Schnaps von Nordbrand/Kippen f6, Spätiattitüde und aggressiv gelangweilter Stimme vor der jeder Clickclacktechnohead ehrfürchtig zurückschreckend das erstbeste Versteck sucht. Emporgestiegen aus den Plattenbauten vorvergangener Zeiten verwandeln sie auch das schäbigste AZ wahlweise in eine legendäre Großraumdisko oder in ein riesiges Tagebauloch, dessen ursprüngliche Bebauung nach kürzester Zeit keinen mehr interessiert, da sich eh niemand mehr an eine Zeit vor den east german beauties erinnern kann.

Samstag 26.10.

Doors: 17:30 - Johanniskapelle

Jonathan Binhack

Wenn Jonathan Binhack singt, klingt das ganz nah, still und eindringlich. Zugleich scheint seine Stimme aus der Ferne zu kommen, vom Alltag befreit und bittersüß. In der Tradition von Singer-Songwritern wie Leonard Cohen, Bob Dylan, Adrianne Lenker von Big Thief oder Sophie Hunger schlägt er die Brücke zwischen dem Innersten und der Fremde, zwischen einem nordamerikanischen Sound und seiner europäischen Herkunft. In New York nimmt er 2022 sein Debütalbum How To Live Forever auf. Geschliffene Zeilen, schlichte Arrangements. Songs, wie Schlaflose, die einander am Fenster grüßen. Das Album ist am 5. Januar 2024 bei Nuport Music erschienen.

Fred Hellmann

„Fred Hellmann” (Frederic Hellmann, 28) bewegt sich zwischen Gedichten und Gesang, zwischen melancholischen Melodien und instrumentalen Stücken. Durch das breite Oeuvre fällt eine Verortung in einem konventionellen Genre schwer. Die Texte handeln von der Suche nach dem Selbst, zwischenmenschlichen Beziehungen und abstrakt-metaphorischen Bildern. Sie spiegeln das Zeitgeschehen und versuchen ein Verständnis zu entwickeln. Dabei geht es dem Künstler nicht um Perfektion, nicht um Extravaganz oder popkulturellen Affekt, sondern darum, eine aufrichtige Landschaft aus Klängen, Worten und Field Recordings zu zeichnen.

Das Debüt Album „Fragment 0” erschien 2021. „Me Myself Andi (Original Motion Picture Soundtrack)” folgte 2022 als EP aus den Kompositionen für den gleichnamigen Film von Lili Zahavi. Ende 2022 erschien eine weitere EP „Skizze meiner Selbst 22”. 2024 folgte die Single „Home” und die EP „2ongs From Berlin”, die zusammen innerhalb einer Woche mit dem Künstler Solemn Led entstand.

Dying Hummingbirds

Wer sind Dying Hummingbirds?
Loud! Maybe even louder!
Das international besetzte Trio (Merlin - Git/Voc, Joe - Drums, Eiko - Bass) bietet eingängige Songs mit ausschweifenden experimentellen Parts. Kraftvoll, energetisch, aus der Zeit genommen. Druckvoller Bass und punchy Drums werden gepaart mit schiebenden Riffs und platzieren sich zwischen hartem Grunge und Stoner-Rock.